Die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Lockdowns haben ein neues Phänomen hervorgebracht, das so genannte

„Zoom-Fatigue.“

Hierunter versteht man Müdigkeit und Erschöpfung, die durch die Teilnahme an Videokonferenzen ausgelöst wird.

Warum laugen Videokonferenzen aus und was kann man dagegen tun?
Eine Studie bestätigt: Videokonferenzen sind anstrengender als reale Besprechungen. Die Gründe für Müdigkeit und Erschöpfung durch die Nutzung von Videokonferenzen sind vielfältig.

Die Pausen fehlen
Bei Online-Meetings kann es schwierig sein, ausreichende Konzentration aufrecht zu erhalten. Dies liegt u. a. daran , dass es fast keine Möglichkeit gibt, mentale Pausen einzulegen. Die Übertragungsqualität von Bild und Ton ist oftmals schwankend, so dass einzelne Worte oder ganze Sätze verloren gehen. Um inhaltlich folgen zu können, ist permanent aktives Zuhören erforderlich. Häufiges Wechseln der Sprechenden erfordert starke Fokussierung auf den Bildschirm. Dies kann zu einem erhöhten Stresslevel führen.

Die Körpersprache fehlt
Wir Menschen haben unterschiedliche Sinneskanäle mit denen wir wahrnehmen. Das heißt wir nehmen in Konversationen unbewusst auch nonverbale Hinweise wahr, um Situationen einschätzen zu können und uns sicher zu fühlen. Bei Video-Meetings ist es allerdings sehr viel schwerer bis hin zu unmöglich, nonverbale Hinweise wie Mimik, kleine Gesten, die Haltung oder die Körpersprache zu lesen. Die so nur eingeschränkte Wahrnehmung zu kompensieren, verbraucht eine Menge Energie und ist im Vergleich zu Face-to-Face-Meetings sehr viel anstrengender.

Sich ständig selbst zu sehen, stresst
Normalerweise sieht man sich, außer im Spiegel, nicht selbst. Bei Video-Meetings hat man sich oft dauerhaft im Bild. Dies führt zu mehr Kontrolle des eigenen Verhaltens, Aussehens oder Ausdrucks. Studien zeigen, dass Frauen stärker als Männer. dazu neigen sich im Spiegel anzuschauen und dabei abschätzen, wie sie auf andere Menschen wirken. Forscher sprechen von „Spiegel-Angst.“ Daher wird im virtuellen Raum nonverbales Kommunikationsverhalten wie: sich über die Haare zu streichen oder ins Gesicht zu fassen, aus Sorge so etwas könnte unseriös wirken, so gut es geht vermieden, was wiederum natürliche Verhaltensweisen hemmt und zu Unsicherheit führen kann.
Zusätzliche Belastungen sind: geistige Überlastung durch Reiz- und Informationsüberflutung sowie körperliche Überlastung durch einseitige Haltung. Darüber hinaus können psychische Nachwirkungen entstehen, wenn Konflikte die in diesem Setting entstanden sind, nicht zeitnah aufgearbeitet werden können.

8 Tipps wie Sie Online-Meetings gut überstehen:

Trinken Sie ausreichend Wasser, um frisch zu bleiben und, um sich besser zu konzentrieren.



Lüften Sie Ihren Arbeitsraum vor und nach einer Besprechung gut durch. Ihr Gehirn braucht frische Sauerstoffzufuhr und wird auf diese Weise sofort aktiver und aufnahmefähiger.



Gönnen Sie Ihren Augen eine Auszeit, indem Sie für kurze Zeit die Handballen auf die Augen legen und die Fingerspitzen auf der Stirn ruhen lassen.



Üben Sie körperliche Fitness vor dem Bildschirm, indem Sie so oft wie möglich aufstehen. Bewegen Sie während des Sitzens leicht Ihre Füße und Ihre Zehen, das hilft bei schweren Beinen. Auch der Rücken darf bei langen Videokonferenzen nicht zu kurz kommen. Machen Sie kleine Pausen um Ihren Rücken zu dehnen und zu strecken. Auch Progressive Muskelentspannung kann helfen, Gesicht und Augen optimal zu entlasten. Hierzu gehören folgende Übungen: kneifen Sie die Augen zusammen und entspannen Sie anschließend, ziehen Sie die Augenbrauen kräftig hoch und lassen sie wieder fallen, ziehen Sie die Augenbrauen zusammen und entspannen sie wieder, beißen Sie die Zähne zusammen und lassen anschließend wieder los, rümpfen Sie die Nase, spitzen Sie die Lippen, damit auch Ihr Gesicht in Bewegung bleibt, wenn Sie vor dem Bildschirm sitzen. Jede Übung baut auf dem selben Grundprinzip auf: Halten Sie die Spannung für ca. 10 Sekunden und lassen Sie anschließend los. Warten Sie einen Moment und wiederholen Sie die Übung.



Bauen Sie Pausen in Ihren Tagesplan ein. Es ist wichtig, nicht von einem Call in den anderen zu springen, sondern sich zwischendurch mindestens zehn bis fünfzehn Minuten Zeit zu nehmen um kurz durchzuatmen. Nutzen Sie diese Zeit gezielt, um sich vom Bildschirm zu entfernen. 



Vermeiden Sie Multitasking. Auch wenn es am Computer sitzend verlockend ist, neben der Konferenz auch noch E-Mails oder Slack-Nachrichten zu beantworten, wir neigen dazu, zu überschätzen, bei wie viel Inhalt wir noch aufmerksam sein können.



Machen Sie sich weniger Gedanken darüber wie Sie oder Ihre Umgebung aussehen. In einer Laptop-Kamera, sehen nur die wenigsten wirklich optimal aus. Und auch ihr Zuhause muss nicht perfekt aufgeräumt sein.

(Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/videokonferenzen-zoom-fatigue-studie-1.5270664

https://t2informatik.de/wissen-kompakt/zoom-fatigue/)