Resilienz

Ein Leben ohne berufliche oder private Krisen gibt es nicht. Umstrukturierungsprozesse in Unternehmen, das Ende oder der Beginn eines Lebensabschnittes, Arbeitsplatzverlust, finanzielle Schwierigkeiten, Trennung, Scheidung, Probleme mit den Kindern oder dem Partner, Krankheit, Sucht, Tod eines nahestehenden Menschen. Solche Lebenssituationen sind oft schwer zu (er)tragen, passieren manchmal aus heiterem Himmel und verlangen den betroffenen Personen ab, bis an die eigenen Grenzen und darüber hinaus zu gehen. 

Was bringt manche Menschen dazu, aus Tiefschlägen heraus Selbstbewusstsein aufzubauen, innere Balance zu halten, wertschätzend mit sich und anderen umzugehen und letztlich selbstbestimmt zu bleiben? 

Die Fähigkeit mit beeinträchtigenden Lebensereignissen oder mit Schicksalsschlägen so umzugehen, dass man den Zugang zu den eigenen Ressourcen nicht verliert, nennt man Resilienz oder auch Widerstandskraft. Der wichtigste Faktor ist dabei das Selbstbewusstsein. Nur wenn ich weiß, was ich kann und was mir fehlt, bin ich in der Lage zielgerichtet zu handeln.

Zu den sieben Säulen der Resilienz gehören auch folgende Fähigkeiten:

  • Optimismus: Daran zu glauben, dass Krisen zeitlich begrenzt sind und überwunden werden können.
  • Akzeptanz: Eine schwierige Situation anzunehmen und Wege finden, damit umzugehen und anschließend darüber hinweg zu kommen.
  • Lösungsorientierung: Lösungen zu finden, um die gegenwärtige Situation zu verändern und mit ihr umzugehen.
  • Opferrolle verlassen: Sich auf eigene Stärken besinnen, anstatt sich als passives Opfer wahrzunehmen.
  • Verantwortungsbewusstsein: Verantwortung übernehmen für die eigenen Entscheidungen und Handlungen.
  • Netzwerkorientierung: Ein stabiles soziales Netz aufbauen, das bei Bedarf Hilfe leistet.
  • Zukunftsplanung: Sich gut vorbereiten, auf mögliche Schwierigkeiten und Situationen realistisch einschätzen.

Auf diese Art Stress und Krisen zu bewältigen, wird oft bereits in frühester Kindheit ausgebildet. Aber – und das ist das Gute – man kann auch im Erwachsenenalter zielgerichtet daran arbeiten, dieses Talent in sich ganz neu zu entdecken. 

Resilienz ist dabei immer individuell und hat häufig etwas mit einer Art Gegenbewegung oder mit dem zu tun, was bereits vorhanden ist.  

Für Menschen mit weniger inneren oder äußeren Strukturen heißt das, es kann hilfreich sein, zum Ausgleich Strukturen zu schaffen. Bei Menschen die bereits sehr strukturiert sind, kann eine Gegenbewegung beispielsweise so aussehen, einmal Abstand zu den Dingen entstehen zu lassen und weniger zu machen oder zu grübeln als gewohnt.