„Viele Menschen kümmern sich nachts um volle Akkus bei ihren Smartphones,
aber sie können ihre eigenen Batterien nicht mehr aufladen.“
Andreas Storm (Vorstandsvorsitzender DAK-Gesundheit)
Immer mehr Berufstätige leiden unter Schlafstörungen, wie bereits im DAK Gesundheitsreport 2017 festgestellt wurde und durch aktuelle Zahlen des BARMER-Gesundheitsreport ergänzt wird. Der Schlafwissenschaftlicher Dr. Hans-Günter Weeß warne davor, die Schlafstörungen zu unterschätzen, da diese wesentliche Auswirkungen auf das Immunsystem haben. Liegen bereits somatische oder psychische Erkrankungen vor, können zusätzliche Schlafstörungen den Genesungsprozess erheblich beeinträchtigen.
Vielen Menschen gehen nicht zum Arzt, wenn sie Schlafprobleme haben. Die Folge davon ist der Präsentismus und bedeutet, sich krank zur Arbeit schleppen. Somit schlägt sich die Volkskrankheit zunächst nicht in Fehlzeitenstatistik en nieder. Problematisch dabei ist, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum nicht ernst genommen werden und dies zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychischen Erkrankungen führt. Besonders gefährdet sind Personen, die regelmäßig weniger als sechs Stunden schlafen sowie Personen die im Schichtdienst arbeiten. Auch stellt Schlafmangel ein echtes Sicherheitsrisiko dar begründet durch Arbeits- und Verkehrsunfälle. Und übrigens: Schlafmangel kann auch einen Verlust von Gehirnzellen auslösen und sollte daher nicht unterschätzt werden. Eins ist sicher: ausgeschlafene Mitarbeiter sind leistungsfähiger und stressresistenter und weisen weniger Fehltage auf.
Besser schlafen leicht gemacht
Erreichbarkeit minimieren: Wer häufig nach Feierabend erreichbar ist und arbeitet, riskiert das Risiko einer Schlafstörung. Setzen Sie Grenzen!
Wohlfühlraum schaffen: Im Schlafzimmer sollten sich keine digitalen Geräte befinden. Sorgen sie für angenehme Lichtquellen und frische Belüftung. Auch eine passende Matratze kann Wunder wirken. Eine optimale Raumtemperatur liegt nachts zwischen 16 und 20 Grad.
Rituale und Regeln: Es empfiehlt sich, möglichst zur gleichen Zeit zur Bett zu gehen und aufzustehen. Wer Schlafstörungen hat, sollte zudem auf einen Mittagsschlaf verzichten. Effektiver sind Powernaps bis zu 20 Minuten.
Sport und Bewegung: Radfahren, Joggen oder Walken kann helfen, Schlafstörungen in den Griff zu bekommen, genauso wie Entspannungstechniken oder autogenes Training.
Konsum einschränken: Nikotin und Alkohol beeinträchtigen den gesunden Schlaf. Auch der Koffeinkonsum kann bei einigen Menschen noch bis zu 10 Stunden nach Einnahme wirken und sollte daher am Nachmittag nicht mehr zu sich genommen werden.
Vorsicht vor Schlafmitteln: Wer Schlafstörungen zu häufig und lange mit Schlafmitteln bekämpft, riskiert eine Abhängigkeit. Schlafmittel sollten wenn überhaupt, nur nach Absprache mit ihrem Arzt eingenommen werden und nicht in Eigenregie.
Wenn Sie wirklich gar nicht schlafen können, sollten Sie sich lieber mit einer langweiligen Tätigkeit ablenken, statt sich zu ärgern und zu grübeln. Viele werden nach einer Zeit dann von selbst müde.