Was ist eigentlich –„Depression“? 

Die Depression ist nicht irgendein Ding, das man im Kopf oder sonst wo finden kann. Die Depression besteht aus verschiedenen Bestandteilen, die man voneinander trennen kann. Das folgende Bild zeigt die vier wichtigsten Bestandteile der Depression.

Während einer Depression sind diese vier Bereiche negativ ausgeprägt:

  • Der Körper: Während einer Depression hat man keine Energie und innere Unruhe. Schlaf und Appetit sind gestört.
  • Die Gefühle: Traurigkeit, Freudlosigkeit, Interesselosigkeit, Angst, Gefühllosigkeit, Schuldgefühl und Minderwertigkeitsgefühl, Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit…
  • Die Gedanken: Zweifel, Sorgen, wenig Selbstvertrauen, negative pessimistische Gedanken, Konzentrations- und Entscheidungsprobleme …
  • Das Verhalten: Im Bett bleiben, sich von anderen abwenden, passiv sein…

Alles hängt miteinander zusammen und beeinflusst sich gegenseitig.

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Die Ursache und Auslöser für Depression sind vielfältig und komplex. Die wichtigsten Säulen der Behandlung sind die Medikamentenbehandlung mit Antidepressiva und die Psychotherapie. Die Medikamentenbehandlung gilt inzwischen als unverzichtbares und wirksames Heilverfahren. Das sollte man aber nur, wenn Ihr Arzt das nach ausführlicher Untersuchung empfiehlt. Wenn Sie zurzeit Medikamente nehmen, dann sollten Sie diese Medikamente keinesfalls eigenmächtig absetzen oder die Dosierung verändern! Ohne Absprache mit Ihrem Arzt kann das Absetzen von Medikamenten oder die Veränderung der Dosierung negative Folgen für Sie haben. Aber auch psychotherapeutische Verfahren wie z.B. die kognitive Verhaltenstherapie haben ihren festen Platz bei der Behandlung der Depression. Oft werden beide Behandlungsmethoden kombiniert. 

Nach kognitiver verhaltenstherapeutischer Methode können die körperlichen Symptome auch auf natürliche Weise „direkt“ behandelt werden, indem man zum Beispiel sportlich aktiv wird. Das hört sich vielleicht zu einfach an, aber auch das ist wissenschaftlich erwiesen: Sport kann oft helfen, Depression zu überwinden. 

Von den übrigen drei Bausteinen lassen sich zwei sehr gut direkt behandeln: die Gedanken und das Verhalten. 

Um die Gedanken zu verändern, gibt es viele effektive Übungen. Wenn die Gedanken schlechte Stimmungen auslösen, dann kann man zum Beispiel lernen, eine neue, entspannte Einstellung zu diesen Gedanken zu gewinnen. Oder sie gezielt zu verändern – damit sie uns helfen, anstatt behindern.

Das Verhalten kann man auch sehr gut direkt angehen: Man steuert sein Verhalten bewusst in eine positive, gesunde Richtung – man tut Dinge, die man eigentlich nicht freiwillig tun würde. Nach einiger Zeit merkt man dann: Das neue Verhalten wirkt sich positiv auf die Gefühle und Gedanken aus. 

Neben der kognitiven verhaltenstherapeutischen Methode gibt es andere therapeutische Angebote, die auch zur Verbesserung der Symptomatik, der Alltagsbewältigung und der Lebensqualität beitragen können.  

Depression ist behandelbar. Gegen Depression zu kämpfen ist ein bisschen wie Bergsteigen. Manchmal ist es anstrengend – aber wenn man auf dem Gipfel steht und die Aussicht genießt, hat sich jeder Schritt gelohnt!